Montag, 7. März 2011

Costa Rica - Corcovado

Ich muss zugeben, ich war in letzter Zeit ziemlich schreibfaul. Hier gibts einfach zu viel Interessantes zu tun und zu sehen, so dass mir eigentlich nie danach ist fuer laengere Zeit am Computer zu sitzen. Momentan regnet es draussen aber in Stroemen, also werde ich den Blog jetzt endlich mal wieder auf den neuesten Stand bringen.
Mittlerweile haben wir es bis nach Panama geschafft und arbeiten schon seit ueber zwei Wochen auf einer Forschungsstation mitten im Panamakanal. Sehr sehr toll hier, aber mehr dazu spaeter. Bevor wir Costa Rica verlassen haben, um uns hier auf der Insel fuer einen Monat niederzulassen, war's naemlich nochmal an der Zeit fuer ein richtiges Abenteuer:
Parque Nacional Corcovado liegt auf einer Halbinsel im Suedenwesten und ist der wohl noch wildeste und
artenreichste Nationalpark Costa Ricas. Keine Frage, dort mussten wir einfach hin! Alles was sonstwo im Land selten oder sogar ausgestorben ist, kann man dort mit etwas Glueck noch zu Gesicht bekommen, u.a. auch Pumas, Jaguare, Tapire und die riesigen Harpy Eagles. Der Hauptgrund dafuer ist vor allem die Tatsache, dass es gar nicht so einfach ist, in den Park reinzukommen und deshalb vergleichsweise wenige Leute unterwegs sind. Wer im Park zelten will, muss im Voraus reservieren, da die Besucherzahl stark eingeschraenkt wird. Daher mussten wir auch erstmal eine Woche warten, bevor wir loswandern durften, vollbepackt mit Camping- und Kochausruestung, Wasser und Essen fuer mehrere Tage. Erster Tag: Nach zwei Stunden sehr holpriger Fahrt im hinteren Teil eines LKWs (netterweise mit zwei Sitzbaenken ausgestattet) und einer mehrere Kilometer langen Wanderung am Strand entlang waren wir endlich am Eingang des Nationalparks und gleichzeitig an der ersten Ranger Station, wo wir unser Zelt fuer die Nacht aufschlagen konnten, bevor es dann am naechsten Morgen richtig losgehen wuerde. Zweiter Tag: Aufbruch vor Sonnenaufgang; es sind 18km bis nach "Sirena Ranger Station", unserem zweiten Zeltplatz. Der Weg, sofern vorhanden, fuehrt am Strand entlang und durch den direkt daran angrenzenden Regenwald, ueber Felskueste, durch kleine Baeche und grosse Fluesse. Manche Strandpassagen und Fluesse sind nur bei Ebbe passierbar, aber unser Timing hat zum Glueck wunderbar gepasst und nach etwas mehr als neun Stunden sind wir ziemlich kaputt, aber sehr zufrieden bei Sirena angekommen.

Dritter Tag: Jetzt waren wir endlich mitten im Nationalpark und konnten von dort aus auf den vielen kleinen Wegen um Sirena Station den Regenwald erkunden und im (angeblich) Krokodil- und Hai-freien Rio Claro schwimmen. Tatsaechlich sind wir auch wieder an einem Stueck rausgekommen. Nachts ist dann sogar direkt neben unserem Zeltplatz ein riesiger Tapir aufgetaucht und hat sich dort durch die Vegetation gefressen. Scheinbar haben ihm die Zuschauer nicht viel ausgemacht; hat froehlich weiter gefuttert.

Am naechsten Tag mussten wir uns leider schon wieder langsam auf den Rueckweg machen, da man nur vier Tage im Park bleiben darf. Da wir wegen der Gezeiten diesmal erst spaeter am Tag loslaufen konnten, war es schon bald ziemlich heiss und wir sind alles andere als schnell voran gekommen. Zum Glueck gab's am Strand ein paar Palmen mit leckeren "Pipa" (noch gruene Kokosnuesse mit sehr erfrischendem Kokoswasser drin) und ich hab's sogar irgendwie geschafft eine reife Kokosnuss aufzumachen. Sorgt gleich fuer bessere Laune und Energie zum weiterlaufen!

So, das Wetter ist wieder besser und ich gehe mal Froesche jagen. Jetzt hab ich's natuerlich schon wieder nicht geschafft, alles fertig zu schreiben, aber der Rest kommt bald... ganz bestimmt ;)

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