Samstag, 26. März 2011

Bats on BCI

Wie schon erwaehnt arbeiten wir auf Barro Colorado vor allem mit Fledermauesen, genauer gesagt an einem Projekt zu Habitatfragmentation und Blutparasiten bei verschiedenen Fledermausarten. Dafuer muessen natuerlich erstmal jede Menge Fledermaeuse gefangen werden. Dazu sind wir in den letzten vier Wochen abends immer wieder mit kleinen Booten zum Festland oder zu den unterschiedlichen kleinen Inseln im Kanal gefahren und haben dort grosse, fast unsichtbare Netze im Wald aufgebaut. Dann hiess es nur noch warten und kurz spaeter Fledermaeuse aus den Netzen pfluecken. Nachdem Blut abgenommen ist, Parasiten gesammelt, Photos gemacht und verschiedene Messungen durchgefuehrt worden sind, bekommen die Tiere nochmal ordentlich was zu futtern und duerfen wieder losflattern. Ist auf jeden Fall unglaublich interessant, die unterschiedlichen Arten mal ganz von Nahem zu sehen.

Hier nur einige davon:








Dann war unsere Zeit auf der Insel gestern auch schon vorbei und wir haben wir uns wieder auf den Weg gemacht.
Momentan sind wir gerade in David im Norden Panamas. Von hier aus geht´s jetzt gleich ins kuehle Hochland, zum Wandern und Quetzale suchen :)

Montag, 7. März 2011

Panama - Barro Colorado Island

Jetzt aber mal ein bisschen was zu Barro Colorado Island (BCI): Die Insel ist ca. 15 km² gross und liegt mitten im Panamakanal. Ausser einer Forschungsstation des Smithsonian Tropical Research Institute gibt's hier jede Menge Regenwald; angeblich das am besten erforschte tropische Oekosystem der Welt. Kein Wunder, denn auf BCI wimmelt's geradezu von Wissenschaftlern aus den verschiedensten Laendern, die an den unterschiedlichsten Themen arbeiten. Wen's interessiert, hier gibt's dazu ein ganz nettes Video:

Und so sieht das ganze von oben aus:
... noch erstaunlich viel Natur, wenn man bedenkt, dass direkt daneben riesige Frachtschiffe durch den Kanal fahren.

Seit Anfang Maerz arbeiten Tobi und ich jetzt schon als volunteers hier auf Barro Colorado Island, eigentlich hauptsaechlich an Fledermaeusen. Nebenher helfen wir aber auch immer mal wieder bei anderen Projekten aus, fangen z.B. gemeingefaehrliche Laubheuschrecken oder vermessen riesige Feigenbaeume. Und zwischendurch bleibt immer noch ausreichend Zeit, um die Insel zu erforschen und viele viele Photos zu machen.

Costa Rica - Corcovado

Ich muss zugeben, ich war in letzter Zeit ziemlich schreibfaul. Hier gibts einfach zu viel Interessantes zu tun und zu sehen, so dass mir eigentlich nie danach ist fuer laengere Zeit am Computer zu sitzen. Momentan regnet es draussen aber in Stroemen, also werde ich den Blog jetzt endlich mal wieder auf den neuesten Stand bringen.
Mittlerweile haben wir es bis nach Panama geschafft und arbeiten schon seit ueber zwei Wochen auf einer Forschungsstation mitten im Panamakanal. Sehr sehr toll hier, aber mehr dazu spaeter. Bevor wir Costa Rica verlassen haben, um uns hier auf der Insel fuer einen Monat niederzulassen, war's naemlich nochmal an der Zeit fuer ein richtiges Abenteuer:
Parque Nacional Corcovado liegt auf einer Halbinsel im Suedenwesten und ist der wohl noch wildeste und
artenreichste Nationalpark Costa Ricas. Keine Frage, dort mussten wir einfach hin! Alles was sonstwo im Land selten oder sogar ausgestorben ist, kann man dort mit etwas Glueck noch zu Gesicht bekommen, u.a. auch Pumas, Jaguare, Tapire und die riesigen Harpy Eagles. Der Hauptgrund dafuer ist vor allem die Tatsache, dass es gar nicht so einfach ist, in den Park reinzukommen und deshalb vergleichsweise wenige Leute unterwegs sind. Wer im Park zelten will, muss im Voraus reservieren, da die Besucherzahl stark eingeschraenkt wird. Daher mussten wir auch erstmal eine Woche warten, bevor wir loswandern durften, vollbepackt mit Camping- und Kochausruestung, Wasser und Essen fuer mehrere Tage. Erster Tag: Nach zwei Stunden sehr holpriger Fahrt im hinteren Teil eines LKWs (netterweise mit zwei Sitzbaenken ausgestattet) und einer mehrere Kilometer langen Wanderung am Strand entlang waren wir endlich am Eingang des Nationalparks und gleichzeitig an der ersten Ranger Station, wo wir unser Zelt fuer die Nacht aufschlagen konnten, bevor es dann am naechsten Morgen richtig losgehen wuerde. Zweiter Tag: Aufbruch vor Sonnenaufgang; es sind 18km bis nach "Sirena Ranger Station", unserem zweiten Zeltplatz. Der Weg, sofern vorhanden, fuehrt am Strand entlang und durch den direkt daran angrenzenden Regenwald, ueber Felskueste, durch kleine Baeche und grosse Fluesse. Manche Strandpassagen und Fluesse sind nur bei Ebbe passierbar, aber unser Timing hat zum Glueck wunderbar gepasst und nach etwas mehr als neun Stunden sind wir ziemlich kaputt, aber sehr zufrieden bei Sirena angekommen.

Dritter Tag: Jetzt waren wir endlich mitten im Nationalpark und konnten von dort aus auf den vielen kleinen Wegen um Sirena Station den Regenwald erkunden und im (angeblich) Krokodil- und Hai-freien Rio Claro schwimmen. Tatsaechlich sind wir auch wieder an einem Stueck rausgekommen. Nachts ist dann sogar direkt neben unserem Zeltplatz ein riesiger Tapir aufgetaucht und hat sich dort durch die Vegetation gefressen. Scheinbar haben ihm die Zuschauer nicht viel ausgemacht; hat froehlich weiter gefuttert.

Am naechsten Tag mussten wir uns leider schon wieder langsam auf den Rueckweg machen, da man nur vier Tage im Park bleiben darf. Da wir wegen der Gezeiten diesmal erst spaeter am Tag loslaufen konnten, war es schon bald ziemlich heiss und wir sind alles andere als schnell voran gekommen. Zum Glueck gab's am Strand ein paar Palmen mit leckeren "Pipa" (noch gruene Kokosnuesse mit sehr erfrischendem Kokoswasser drin) und ich hab's sogar irgendwie geschafft eine reife Kokosnuss aufzumachen. Sorgt gleich fuer bessere Laune und Energie zum weiterlaufen!

So, das Wetter ist wieder besser und ich gehe mal Froesche jagen. Jetzt hab ich's natuerlich schon wieder nicht geschafft, alles fertig zu schreiben, aber der Rest kommt bald... ganz bestimmt ;)