Donnerstag, 20. Januar 2011

Costa Rica - die Erste

Gerade mal etwas mehr als eine Woche in Costa Rica und schon haben wir so viel gesehen und unternommen, dass ich hier gar nicht alles aufschreiben kann!
Vom Flughafen aus ging´s direkt per Bus 3h in Richtung Norden, schnell weg von der Hauptstadt San José. Dort sind wir bei einer netten costa-ricanischen Familie (irgendwo zwischenden den Orten Aguas Zarcas und Venecia) untergekommen, die wir ueber www.couchsurfing.de gefunden hatten und bei der wir unsere erste Nacht in Costa Rica verbringen konnten. Wir wurden aber gleich so herzlich in die Familie aufgenommen, dass aus der einen Nacht eine ganze Woche wurde, in der wir schon unglaublich viel ueber Costa Rica und die Leute, die hier wohnen, erfahren haben. Opa und Oma haben uns das riesige Grundstueck und die Umgebung gezeigt, wir durften Zuckerrohr und Lemonen frisch aus dem Garten und jede Menge anderer exotischer Fruechte probieren, sind durch den Regenwald zu einem riesigen Wasserfall gewandert, waren mit einem ehemaligen Oekologie-Professor unterwegs, von dem wir viel ueber die einheimischen Pflanzen gelernt haben und durften dabei unsere eigenen kleinen Baeume pflanzen, und und und. Bekannte der Familie haben uns sogar - mit grosser Machete bewaffnet - durch "richtig wilden" Urwald gefuehrt: keine Pfade, nur sehr viele Pflanzen (unglaublich, was hier alles durch- und uebereinander waechst!) und natuerlich ganz gefaehrliche Tiere ;). Ueberhaupt ist das Land das reinste Biologenparadies. In die kurzen Zeit, die wir jetzt hier sind, haben wir schon ca. 100 verschiedene Vogelarten gesehen, ausserdem knallbunte Pfeilgiftfroesche, Bruellaffen, Faultiere, Monster-Blattschneider-Ameisen (ganz schoen bissig!), wunderschoene blaue Morphofalter und viele andere Schmetterlinge, riesige Leguane, Kaimane, Krokodile und noch so einiges mehr. Jeden Abend kommen wir total vermatscht und klatschnass (hier regnet es momentan fast ununterbrochen), aber sehr zufrieden von unseren Ausfluegen zurueck.Obwohl viele der Leute, die wir bisher getroffen haben, fast ausschliesslich Spanisch sprechen, ist die Verstaendigung kein grosses Problem; zur Not nimmt man eben Haende und Fuesse zur Hilfe. Ausserdem sind hier alle unglaublich freundlich und hilfsbereit. Egal wo wir hinkamen, hiess es sofort: Fuehlt euch wie zu Hause (oder: "Das hier ist jetzt auch euer Haus") und zu drei warmen Mahlzeiten am Tag wurden wir foermlich gezwungen.
Nach einiger Zeit haben wir uns von unserer costa ricanischen Familie verabschieden und sind in den Nachbarort Pital zu einer Biologiestudentin gezogen, die wir letzte Woche kennengelernt hatten und die uns gleich zu sich eingeladen hatte. Mit ihr und ihrem Vater und dessen Boot im Schlepptau ging´s am naechsten Tag nach Caño Negro, einem sehr tollen Nationalpark und Feuchtgebiet im Norden des Landes; ein ganzer Tag auf einem Fluss, in dem es vor Kaimanen und Krokodilen nur so wimmelt :) Zum Glueck kam auch endlich die Sonne raus und alles war einfach perfekt.
Obwohl alle so unglaublich nett waren, wollten wir doch irgendwann gerne weiter. Mit dem Bus gings daher gestern nach La Fortuna, direkt am Vulkan "Arenal". Der Vulkan ist noch (ein bisschen) aktiv und sieht schon sehr beeindruckend aus, aber ansonsten ist es hier vor allem voller Touristen und Leuten, die ueberteuerte Touren anbieten. Heute sind wir auf einen schon erloschenen Vulkan direkt neben Arenal gewandert (anstrengende Kletterei durch tollen Wald, viele Kolibris, eine sehr giftige Schlange und ein wunderschoener gruener Kratersee auf der Spitze), aber morgen soll´s schon weiter gehen. Vielleicht endlich campen...

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