Terry war auf dem Weg nach Nannup, wo er helfen sollte, eine Bruecke ueber den Blackwood River zu bauen. Sein Chef hatte ihm auch schon eine Unterkunft fuer die naechsten paar Monate besorgt: ‚Alice Cottage‘. Alice haben wir nie zu Gesicht bekommen, aber eins war klar: sie hat eine Vorliebe fuer Kitsch und Pastellfarben. Der arme Terry war glaub ich ziemlich schockiert, als er die Tuer aufgemacht hat, aber nach kurzer Eingewoehnungsphase haben wir uns drauf geeinigt, dass das Haus eigentlich gar nicht so schlecht ist. Irgendwie gemuetlich :)
Nach ein paar Tagen in Nannup gings weiter nach Margaret River (DER Ort fuer Surfer und Weinliebhaber), dann nach Augusta am suedwestlichsten Ende Australiens (‚where the Indian and Southern Oceans meet‘), von dort aus ueber Busselton und Bunbury nach Walpole (wo der groesste Eukalyptusbaum der Welt steht - 24m Umfang), Denmark und schliesslich nach Albany (da bin ich gerade).
Bin meistens mit dem Bus von einem Ort zum naechsten gefahren, hab aber unterwegs auch immer mal wieder nette Leute getroffen, die mir die Gegend gezeigt oder mich ein Stueck mitgenommen haben. Hier im Suedwesten siehts ganz anders aus als sonstwo in Westaustralien. Viel kuehler, gruener und ‚waldiger‘. Die Baeume hier sind riesig und ziemlich alt und das Meer ist nicht unbedingt zum Schwimmen geeignet: kaltes Wasser, Felskueste, hohe Wellen und Weisse Haie. Dafuer gibts jede Menge tolle, hai- und krokodilfreie Seen und Fluesse. Ausserdem ueberall Weinberge. Und so wie’s aussieht, werd ich davon in der naechsten Woche noch viel mehr sehen. Werde naemlich ab heute Nachmittag auf einem kleinen Weingut ( http://www.oranjetractor.com/) WWOOFen, d.h. ich arbeite dort taeglich ein paar Stunden und kann dafuer dort fuer umsonst wohnen.
Bin mal gespannt...
Liebe Gruesse,
Jenny
An Weihnachten sind wir dann in Exmouth (47Grad im Schatten!) angekommen, haben dort ein paar Freunde von Brad getroffen und sind kurz spaeter alle zusammen weiter in den National Park suedlich von der Stadt gefahren, wo wir in einer wunderschoenen kleinen Bucht unser Camp aufgeschlagen haben. Direkt am Ningaloo Reef! Fuer alle, die gefragt haben: nein, habe leider keine Walhaie gesehen. Die tauchen dort erst wieder im Maerz auf. War trotzdem unglaublich toll! Habe die naechsten zwei Wochen praktisch im Paradies gelebt: weisser Strand, kristallklares blaues Wasser, Kaenguruhs, Emus, Wildpferde rund ums Camp, Schildkroeten nachts am Strand und natuerlich das Riff direkt ‚vor der Haustuer‘. Waren jeden Tag mit den Haien (ganz nette), Delphinen oder Rochen schwimmen und schnorcheln, sind im Boot zu Buchten gefahren, die man vom Land aus nicht erreicht oder waren Fischen. Gemuetlich vom Strand oder Boot aus, um unser Mittag- und Abendessen zu angeln (frischer Fisch schmeckt ja so gut!) oder weit draussen aufm Meer, um Segelfische, Marlins und andere grosse Fische zu fangen.
